This thesis takes as a starting point the societal change in Germany with its concomitant
economic risks for substantial parts of the population. Evangelical churches in Germany have
yet to react to this change. While the relationship between social work and mission has been a
point of widespread discussion within the evangelical movement internationally, it fails to
have any impact on local churches. The question is thus: how can a mission-oriented church
benefit from Christian social reform movements? Transformative as well as holistic
understandings of mission have already yielded an enlarged vision of mission as
encompassing social justice. But how about a missiological paradigm which is practically
translatable into cultural and social relevance as far as the local church’s vision for becoming
an agent of societal change/reform is concerned?
When interpreted missiologically, mediation can be such a useful paradigm, as its
essence is conflict as a constant anthropological signifier of human/divine distance on the one
side and God’s purpose of redemption as reflected in the church’s mission on the other. Thus
mediation could be called a category of the missio dei.
This practical implementation into the church’s work as being relevant for its
community is reached by reverting to the sciences of social work, namely the concept of
community development. As mediative community work, this approach will add to the profile
of a mission-oriented church as determined to serve a holistic vision of the gospel. At the
focus is thus the immediate social environment of a local church, in which it can trigger
spiritual, personal, social, cultural and economic processes of transformation.
In the social context of Germany this way of expressing the missiological drive of a
local church seems to be a hopeful avenue, since the social and economic risks are likely to
remain and are threatening a large percentage of the population with social marginalisation. It
is here that the economy of community work will be furnishing useful aspects to help a
mission-oriented church develop its mediative-communal thrust into its immediate social
context in order to proclaim God’s redemptive purpose.
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Beobachtung des gesellschaftlichen Wandels in der
Bundesrepublik Deutschland samt seiner sozialen und ökonomischen Risiken für weite Teile
der Bevölkerung. Eine Antwort auf diesen Transformationsprozess ist seitens der
evangelikalen Kirchen in Deutschland ausgeblieben. Die Frage nach der
Verhältnisbestimmung zwischen sozialer Arbeit und Mission ist in der evangelikalen
Bewegung zwar international breit diskutiert worden, doch hat sie kaum Wirkung auf die
Praxis der örtlichen Gemeinden in Deutschland gezeigt. Bearbeitet wird daher die
Fragestellung, wie eine missionarisch orientierte Gemeinde in ihrem Sendungsauftrag
Initiativen christlicher Sozialreformen umsetzen kann. Transformative und ganzheitliche
Missionskonzepte haben bereits ein erweitertes Missionsverständnis hervorgebracht, welches
die soziale Gerechtigkeit als missionarischen Auftrag mit einschließt. Die Frage stellt sich
nun nach einem missionstheologischen Paradigma, welches praktisch in eine kultur- und
gesellschaftsrelevante Tätigkeit einer missionalen Gemeinde umgesetzt werden kann, durch
die sie zu einem Träger einer christlich geprägten Sozialreform wird.
Das Paradigma, das hierfür erarbeitet und missionstheologisch gedeutet wird, ist das
der Mediation. Sie offenbart in ihrem Wesen zum einen den Konflikt als anthropologische
Konstante und somit die Distanz zu Gott und zum anderen die Heilsabsicht Gottes, die sich
im Missionsauftrag an die Gemeinde widerspiegelt. So stellt sich die Mediation als Kategorie
der missio dei dar.
Die konkrete Umsetzung dieses Paradigmas in eine die Gesellschaft gestaltende Arbeit
gelingt durch die Hinzuziehung des Arbeitsprinzips der Gemeinwesenarbeit aus der Sozialarbeitswissenschaft. In Form einer mediativ-gemeinwesenorientierten Arbeit gibt sie
einer missional ausgerichteten Gemeinde die Möglichkeit ihren Sendungsauftrag mit einem
umfassenden Heilsverständnis umzusetzen. Dabei steht der unmittelbare Sozialraum der
lokalen Kirchengemeinde im Fokus des Interesses, in dem geistliche, persönliche, soziale
kulturelle und ökonomische transformative Prozesse eingeleitet werden können.
Bezugnehmend auf den Kontext der Bundesrepublik Deutschland erweist sich diese
Art den Sendungsauftrag umzusetzen als hoffnungsträchtig, da die sozialen und
ökonomischen Risiken in Zukunft weiter bestehen werden und ein nicht unerheblicher Teil
der Bevölkerung bereits als sozial ausgegrenzt ist. Hier gibt insbesondere die
Gemeinwesenökonomie Anhaltspunkte, wie eine mediativ-gemeinwesenorientierte missionale
Gemeinde in ihrem Sozialraum den Heilswillen Gottes verkündigen kann.