Transformierende Jungerschaft : eine empirische Fallstudie aus zwei Kirchen in Süddeutschland

Abstract

Der Ruf in die Nachfolge Jesu Christi mündet, gemäß den neutestamentlichen Berichten, stets in eine lebenslange, charaktertransformierende Jüngerschaftsbeziehung hinein. In Matthäus 28,19f macht Jesus diesen konstitutiven Zusammenhang besonders deutlich. Dabei stellt sich die Frage, ob die Kirchen der Postmoderne diese ganzheitliche Transformation heute noch im Blickfeld behalten und wie sie diese konkret ermöglichen? Eine wachsende Zahl von Dekonversionen nährt den Verdacht, dass Christsein heute zunehmend als Bekenntnisgemeinschaft verstanden wird, ohne dass es dabei zu einer tiefgreifenden und sichtbaren Charakterverwandlung im Denken und Leben der Glaubenden kommt. Ausgehend von diesen Beobachtungen verfolgt die geplante Forschungsarbeit das Ziel, das normative Modell der biblischen Jüngerschaft vor dem Hintergrund zweier ausgewählter Kirchen neu zur Sprache zu bringen, um daraus Anstöße und Impulse für zukunftsfähige Gemeinden zu entwickeln.

According to the New Testament reports, the call to follow Jesus Christ always leads into a lifelong character transforming relationship with Christ himself. In Matthew 28:19ff Jesus is especially revealing this constitutive correlation. We might ask the question, if the churches of the postmodern time still keep this holistic transformation in their range of vision and how they can enable it concretely. A growing number of deconversions feeds the suspicion, that being a Christian is increasingly understood today as a pure denominational community without a profound and visible change in character in the thinking and life of believers. Based on these observations, the planned research pursues the goal of bringing up the normative model of biblical discipleship on the background of two selected churches in order to develop impulses for sustainable congregations.